Suche
Menu
Teilen
Favorites

Adolf Bohaty

Er arbeitete als Stadtbauinspektor in Trutnov, war Mitglied des Stadtrats, des tschechischen Landesrats und des Wiener Reichsrats, wo er die Kurie der Handels- und Gewerbekammern für den Bezirk Liberec vertrat. Sein bedeutendstes Werk ist der Gebäudekomplex mit der Kapelle des Heiligen Kreuzes im Eingangsbereich des Friedhofs von Trutnov.

Trutnov, Kapelle des Heiligen Kreuzes, Stadtfriedhof, Adolf Bohaty

Biografische Grunddaten

Adolf Bohaty, Bauunternehmer, Politiker und Abgeordneter, wurde am 6. August 1845 in Luditz, Bezirk Karlovy Vary (Karlsbad), starb am 17. November 1920 in Trautenau.

Lebenslauf

Adolf Bohaty wurde als ältester Sohn der Baumeisterfamilie Anton und Rosalia Bohaty in Luditz geboren. In den Jahren 1857–1858 erlernte er das Maurerhandwerk, dann 1858–1862 besuchte er die Hauptschule in Pilsen und Joachimstal. In den Jahren 1862–1864 praktizierte er seinen Beruf in Vaters Firma als Maurer und Zimmermann, danach ging er auf Wanderschaft, besuchte München, Salzburg, Wien und Prag. 

Im Jahre 1866 wurde er assentiert und erlebte auch den Preußisch-Österreichischen Krieg. Bis August 1867 diente er als Soldat in Wien, wovon er zum Baumeister Völkmar nach Prag zurückkehrte, wo er bis März 1869 arbeitete. Anschließend hielt er sich in Pest und Galizien auf, kurzzeitig 1870 in Luditz und in Prag, wo er sich auf die Baumeisterprüfungen vorbereitete, die er am 11. Juli 1870 mit „besonders gutem Ergebnis“ bestand. Danach hielt er sich in Silberegg in Kärnten und ab Juli 1871 in Luditz auf, wo er versuchte, sich selbstständig durchzusetzen. Zu dieser Zeit begann er auch mit der Stadt Trautenau zusammenzuarbeiten, als er den 2. Preis für den Bauplan der deutschen Oberrealschule erhielt.  In den Sommermonaten des Jahres 1871 arbeitete er in Trautenau und ab Februar 1872 leitete er hier den Bau der deutschen Oberrealschule. Am 10. April 1872 beantragte er bei der Bezirkshauptmannschaft in Trautenau die Konzession zum Baumeistergewerbe. Nach der Fertigstellung des Oberrealschulgebäudes schloss er am 8. November 1873 einen Vertrag mit der Stadt Trautenau ab und begann hier selbständig Bauaufträge zu leiten.

In der Trautenauer Erzdekanalkirche Mariä Geburt heiratete er am 29. September 1874 Johanna Berger, Tochter des Lehrers Wenzel Berger aus Chrudim. Doch die Ehe blieb kinderlos. 

Er starb nach mehreren Schlaganfällen am 17. November 1920 und wurde in die Familiengruft in Trautenau beigesetzt.

Wie die zeitgenössische Presse schreibt, war Bohaty ein energischer und temperamentvoller Mann, arbeitsam und geistig begabt. Er hatte ein besonderes Talent für Zeichnen und Grafik. Sein großes Interesse galt dem Sammeln von Antiquitäten.



 

Beruf und Karriere

Er ist Autor der Pläne und Erbauer der Kirche in Zálesní Lhota (1884), des Gymnasiums und des Ursulinenklosters in Hostinné, in Trutnov der Anbauten an das Landratsamt und das Gericht, des deutschen Gymnasiums (1872), des Stadttheaters (1881) und des neuen Friedhofs (1874-75), einschließlich der Kapelle und der Seitengräber bedeutender Bürger (Geschäftsleute - Faltis, Hasse, Porak usw.). Er setzte sich für die Einrichtung eines Landgerichts in Trutnov ein und bat nach den verheerenden Überschwemmungen von 1897 im Wiener Parlament um finanzielle Hilfe für die verwüsteten Gebiete.
Im Jahr 1893 wurde er zum Korrespondenten der Zentralkommission für Kunst und Denkmalpflege in Wien ernannt und schrieb Beiträge für die Zeitung Bohemie. Er war der Gründer der Versammlung aller Maurer, Zimmerleute und Bauarbeiter, die am 20. April 1879 in Trutnov zusammentrat, und der Gründer des Gewerbevereins für den Gerichtsbezirk Trutnov, der am 26. Februar 1882 gegründet wurde und dessen Vorsitzender er bis 1899 blieb. Mehrmals wurde er als Mitglied des Reichsrats ausgewählt, um vor dem Kaiser zu sprechen.